Alkoholfrei

Türkei. Fahrt über das imposante Taurusgebirge, über den auf 1825 m gelegenen Alacabel Pass nach Konya. Konya, erfahren wir von unserem Reiseleiter, das ehemalige Ikonium wurde unter Apostel Paulus und dem Hl. Barnabas zu einer der größten christlichen Gemeinden.
Okay.
„Aber“, meint der Reiseleiter, „die ehemalige seldschuckische Hauptstadt ist heute die ‚orientalischste‘ Stadt der Türkei.“
Aha…
„Und sie ist – nach allgemeiner Auffassung – alkoholfrei.“
„Und was heißt ‚Allgemeine Auffassung‘?“
„Naja, jedes Wochenende fahren unzählig Busse von hier nach Antalya. Da fahren dann die einheimischen Männer hin. Denn dort gibt’s Bars. Und Alkohol. Wenn sie nachts nach Hause kommen, schaun die nicht mehr gut aus…“
Wegen des Alkoholverbots empfiehlt uns der Reiseleiter auch zum heutigen Mittagessen, Ayran zu trinken. Das sei Joghurt mit Wasser und Salz. Klingt gut… Aber, da wär’s doch schön, wenn wir bei der nächsten Haltepause noch eine Raki-Party machen könnten. Der Chauffeur hat mit dem Anis-Schnaps und uns nämlich eine neue Einkommensquelle entdeckt. Aber leider – er hat keinen Raki mehr. Was, der Raki ist aus? Und das grad in dieser Alkoholfrei-Gegend! Das musste uns passieren!
Nach dem Mittagessen, empfängt uns der Chauffeur freudestrahlend. „Raki-Party gut“, meint er. Ja, woher er denn jetzt den Raki herhätte? Hier gibt’s doch keinen Alkohol…
„Für mich schon“, grinst er.

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